Between In & Out. Agenten in Hollywood

Alexander Zons

Die meisten Agenten würden den Begriff weit von sich weisen. Dennoch soll der Vortrag zeigen, was das Konzept ›Gatekeeper‹ für eine Beschreibung der Agenturen im Filmbusiness leisten kann. Die Macht der Agenturen (CAA, William Morris Endeavor, ICM Partners) ergibt sich aus ihrer Schlüsselposition im Netzwerk Hollywoods. Doch wen oder was schließen sie ein oder aus? Agenten kanalisieren Informationsflüsse. Sie stellen den Kontakt zwischen den Kreativen (Schauspielern, Regisseuren, Autoren etc.) und den Studios her, indem sie ihn unterbrechen. Sie pflegen ihre Kontakte und handeln mit Informationen, die sie genau diesen Kontakten verdanken. Wo stehen sie bzw. wo gehören sie hin? Nach innen oder außen? Vor oder hinter die Tür? Sie nutzen beiden Seiten und nutzen beide Seiten aus. Der Vortrag soll also die Frage diskutieren, inwiefern Gatekeeper Parasiten sind und in welchen Ökonomien sie gedeihen.

Dr. Alexander Zons ist seit 2019 wissenschaftlicher Geschäftsführer des Sonderforschungsbereichs 1369 »Vigilanzkulturen« an der LMU München. Vorher war er Koordinator des Graduiertenkollegs »Das Reale in der Kultur der Moderne« und Post-Doc am Graduiertenkolleg »Die Figur des Dritten« der Universität Konstanz. Er forscht zum Agenten als Projektemacher in Hollywood. Weitere Forschungsschwerpunkte: Filmgeschichte, Netzwerkanalyse, Überwachung.

Ausgewählte Publikationen: zus. mit B. Stiegler (Hg.), Christian Petzold. »Das Kino ist die Zukunft, aber es schaut immer zurück.« Ein Gespräch (Augenblick 75/76), 2019; »Im Stahlbad. Arbeit und Filmindustrie«, in: Arbeit 4.0. Zur Entgrenzung der Arbeit (Augenblick 73), 2018, S. 95-114; zus. mit E. Esslinger, T. Schlechtriemen, D. Schweitzer (Hg.), Die Figur des Dritten, Berlin 2010.

 

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